Steve McQueen vs. Pierce Brosnan: Wer ist der wahre Thomas Crown?

Es gibt Filme, die einen mehr durch ihr Flair als durch ihre Handlung fesseln. The Thomas Crown Affair gehört dazu, in beiden Versionen. Gestern war einer dieser Abende, an denen sich Filmklassiker und ihr modernes Gegenstück auf der Leinwand begegnen. Zumindest auf meiner privaten. Erst McQueen, dann Brosnan. Ein Vergleich, der natürlich Fragen aufwirft. Die größte ohne Frage: Wer ist der wahre Thomas Crown?

Steve McQueen. Der ungekrönte König der Coolness. Sein Crown ist distanziert, unnahbar, ein Mann, der sich alles nimmt, aber wenig gibt. Die legendäre Schachszene? Ein leises Machtspiel, bei dem jeder Blick zählt. Doch während die 1968er-Version stilistisch überzeugt, bleibt sie emotional kühl. Man bewundert, aber fühlt wenig.

Dann Brosnan. Sein Thomas Crown ist verspielter, charmanter, fast augenzwinkernd. Die Dynamik mit Rene Russo? Greifbar, voller Spannung. Kein distanzierter Schachzug, sondern ein Tanz. Der Museumsraub, ein Geniestreich. Und das Ende? Anders als bei McQueen, wo Crown geht, bleibt Brosnan. Er wählt mehr als nur das Spiel. Er wählt sie.

Beide Filme haben ihre Stärken, keine Frage. Doch wenn es darum geht, wer Crown nicht nur spielt, sondern lebt? Mein Votum geht an Brosnan. Mit Eleganz, Leichtigkeit und einer Tiefe, die dem Original fehlt. Oder übersehe ich was? Was meint ihr?

Anbei noch ein Trailer von 60er Crown, der wie einer von heute geschnitten wurde. Macht schon einiges her, finde ich.